Symptomcheck
Haben Sie Rückenschmerzen, Schulter-Nackenschmerzen, Schmerzen im Arm oder Bein?
Ausgehend von den Beschwerden, die uns Patienten tagtäglich in der Sprechstunde geben, haben wir Ihnen einen kleinen Katallog für Ihren Symptomcheck zusammengestellt. Dieser soll Ihnen helfen Ihre Beschwerden einzuordnen und kann vielleicht auch schon einige Fragen klären. Generell sollte jedoch stets ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Differentialdiagnosen abzuklären.
Können Sie bei den beschriebenen Symptomen Ihr Leiden nicht genau wiederfinden, dann nutzen Sie bitte den Hinweis am Ende der Seite, um in unserer online Sprechstunde detailiert nachzufragen, oder vereinbaren Sie gleich einen Termin bei uns in der Praxis.
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Rückenschmerzen
Rückenschmerzen
Die Ursachen von Rückenschmerzen sind vielfältig. Dabei existieren im wesentlichen zwei Schmerzgeneratoren (Schmerzverursacher) zum einen die kleinen Wirbelgelenke (Facetten) und das Kreuz-Darmbein-Gelenk (ISG) zum anderen die Bandscheiben. Diese Strukturen können im Verlauf des Lebens und unter Belastung verschleissen. Die Bandscheiben verlieren an Höhe und Elastizität und die Wirbelgelenke reiben aufeinander oder werden locker. Daraus resultieren leichte Instabilitäten und mechanische Überbeanspruchung. Dies führt zu lokalen Entzündungsreaktionen in den Gelenken (Spondylarthrose), den Bandscheiben (Osteochondrose) und Muskelansätzen (Insertionstendinitis). Reflektorisch kommt es zu Muskelverspannungen, Fehlhaltungen und Fehlbelastungen die ihrerseits die Schmerzen verstärken. Die Therapie ist primär konservativ, d. h. Schmerzmedikation, Krankengymnastik und eventuell lokalen Injektion an schmerzhafte Muskelansätze und Wirbegelenke. Bei Fortbestehen der Beschwerden trotz konservativer Therapie ist eine gezieltere Behandlung notwendig. Diese bedarf zunächst einer genaueren Ursachenermittlung. Beim so genannten „Facettensyndrom“ (Schmerzen, die von den kleinen Wirbelgelenken ausgehen) besteht die Möglichkeit einer minimalinvasiven Therapie, wie der Facettendenervation, aber auch eine dynamische Stabilisierung kann sinnvoll sein. Beim so genannten discogenen Schmerz (Bandscheiben-bedingten Schmerz) können ebenfalls minimalinvasive Therapien angewandt werden, aber auch eine endoskopische oder mikrochirurgische Bandscheibenoperation oder die Implantation einer künstlichen Bandscheibe können die Beschwerden lindern. Die Therapiemöglichkeiten sind vielfältig und folgen einem Stufenschema, wobei mit „kleinen“ Maßnahmen begonnen und im Bedarfsfall erweitert wird. Eine Therapie kann für den Patienten nur nach einem Gespräch, klinischer Untersuchung und entsprechender Diagnostik (Kernspintomographie – MRT, Computertomographie – CT, Röntgen) maßgeschneidert werden.
Bandscheibenvorfall
Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall ist zumeist ein akutes Ereignis, wo plötzlich infolge einer Druckerhöhung in der Bandscheibe ein geschädigter Faserring einreist und Bandscheibengewebe des so genannten weichen Kerns in den Wirbelkanal hineingedrückt wird. Dort quetscht er häufig einen Nerven. Ein Bandscheibenvorfall kann an verschiedenen Abschnitten der Wirbelsäule auftreten. Bevorzugte Lokalisationen sind die untere Lendenwirbelsäule insbesondere zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel und zwischen dem 5. Lendenwirbel und den 1. Kreuzbeinwirbel. Hier ist die Last auf den Wirbelsäule am größten und dadurch sind diese Bandscheiben besonders beansprucht. Sie verschleißen schneller und werden zunehmend anfälliger gegenüber Drucksteigerungen. Eine weitere häufige Lokalisation ist die Halswirbelsäule, hier insbesondere zwischen dem 5. und 6. Halswirbel und zwischen dem 6. und 7. Halswirbel. Ursache dafür ist wahrscheinlich, dass sich hier der Scheitelpunkt der HWS-Lordose befindet und diese Bandscheiben bei den verschiedenen Bewegungen besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Dadurch können diese auch eher verschleißen, d.h. sie verlieren an Flüssigkeit, werden trocken und brüchig und können dadurch leichter Einreißen und einen akuten Bandscheibenvorfall hervorrufen. Die Symptomatik bei einem akuten Bandscheibenvorfall ist abhängig von der Lokalisation. An der Halswirbelsäule können Nackenschmerzen auftreten, aber auch Schmerzen die in den Arm ausstrahlen. Zudem Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen. Bei sehr großen Bandscheibenvorfällen mit unmittelbarer Druckwirkung auf das Rückenmark können auch erhebliche Gangstörungen und Gangunsicherheit resultieren. An der Lendenwirbelsäule ist eine ähnliche Symptomatik zu beobachten, d.h. Rückenschmerzen und ins Bein ausstrahlende Schmerzen, letztlich bis zum Fuß. Auch hier sind Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen möglich. Selten sind Bandscheibenvorfälle in den anderen Wirbelsäulenabschnitten, aber prinzipiell überall möglich. Sie machen dann auch ein entsprechendes Beschwerdebild mit einerseits lokalen Schmerzen in der Region des Bandscheibenvorfalls, aber auch ausstrahlende Schmerzen entsprechend den Nerven, welche durch den Bandscheibenvorfall gedrückt werden.
Bandscheibenvorfall LWS
Bandscheibenvorfall LWS
Ein Bandscheibenvorfall ist zumeist ein akutes Ereignis, wo plötzlich infolge einer Druckerhöhung in der Bandscheibe ein geschädigter Faserring einreist und Bandscheibengewebe des so genannten weichen Kerns in den Wirbelkanal hineingedrückt wird. Dort quetscht er häufig einen Nerven. Die Beschwerden hängen von der Lokalisation des Bandscheibenvorfalls und des Nervens ab, der gequetscht ist. Einerseits besteht ein lokales Schmerzsyndrom, infolge Überdehnung des so genannten hinteren Längsbandes aber auch durch Mehrbelastung der Facettengelenke und durch reflektorische Muskelverspannungen. Die lokalen Rückenschmerzen können auch zur Seite und in die Oberschenkel ausstrahlen. Sie werden allgemein als pseudo radikuläre Schmerzen bezeichnet. Die ins Bein ausstrahlende radikulären Schmerzen hängen von dem betroffenen Nerven ab, der gequetscht ist.
So können Bandscheiben Vorfälle die die so genannte L4-Wurzel quetschen Schmerzen hervorrufen die in den Oberschenkel und teilweise in den Unterschenkel, nicht bis zum Fuß, mehr Innen gelegen ausstrahlen. Zudem können auch Gefühlsstörungen in dieser Region auftreten und der so genannte Patellarsehnen-Reflex ist abgeschwächt oder fehlt ganz. Außerdem können Lähmungserscheinungen im Oberschenkelstrecker auftreten, die sich insbesondere beim Treppensteigen äußern, da die Schwäche sich bemerkbar macht, wenn die ganze Körperlast auf einem Bein ruht.
Bei einem L5 Syndrom strahlen die Schmerzen ebenfalls in den Unterschenkel ist zum großen Zehe aus entlang des Schienbeins. Auch Gefühlsstörungen können in dieser Region auftreten. Klassisch ist auch die Fußheber- und Großzehenheberparese, d.h. Lähmung der Fußbeugung nach oben. Diese kann so stark ausgeprägt sein, dass daraus ein so genannter Steppergang resultiert, d.h. damit der Betroffene mit dem Fuß der nicht auf dem Boden schleift wird das Becken zur Gegenseite gekippt und dadurch auf der Betroffenen Seite leicht angehoben. Dies ist mit einer Art Schwung Bewegung verbunden. Bei einem S1-Syndrom strahlt der Schmerz bis zur Ferse, teilweise auch bis zur Fußsohle aus. es kann auch ein Taubheitsgefühl entlang der Wade bzw. hinten am Bein auftreten. Als Lähmung ist eine Fußsenkerparese klassisch. Diese macht sich besonders bemerkbar wenn man versucht auf einem Bein auf den Zehenspitzen zu stehen. Bei dieser hohen Belastung für die Wadenmuskulatur können bereits geringe Schwächen erkannt werden. Bei sehr großen Bandscheibenvorfällen mit einer unmittelbaren Druckwirkung auf die mir mittig gelegenen so genannten Kauda-Fasern können Störungen der Blasenfunktion und des Mastdarms auftreten. Bei der Blasenfunktion ist es häufig, dass die Blase nicht vollständig entleert werden kann, es besteht Restharn. Beim Stuhlgang ist häufig der Schließmuskel nicht ganz funktionstüchtig, so dass Stuhlgang verloren geht. Auch Störungen der Sexualfunktion mit Erektionsschwäche können bestehen. Typisch ist auch die Gefühlsstörung um die Analregion, wodurch der Betroffene nicht merkt, dass er auf einer Toilettenbrille sitzt. Bei einem so genannten Kauda-Syndrom handelt es sich um einen Notfall und es ist sofort ein Krankenhaus aufzusuchen, da sofort operiert werden muss, um die Störungen zu beseitigen.
Bandscheibenvorfall HWS
Bandscheibenvorfall HWS
Ein Bandscheibenvorfall ist zumeist ein akutes Ereignis, wo plötzlich infolge einer Druckerhöhung in der Bandscheibe ein geschädigter Faserring einreist und Bandscheibengewebe des so genannten weichen Kerns in den Wirbelkanal hineingedrückt wird. Dort quetscht er häufig einen Nerven. Die Beschwerden hängen von der Lokalisation des Bandscheibenvorfalls und des Nervens ab, der gequetscht ist. Einerseits besteht ein lokales Schmerzsyndrom, infolge Überdehnung des so genannten hinteren Längsbandes aber auch durch Mehrbelastung der Facettengelenke und durch reflektorische Muskelverspannungen. Die lokalen Schmerzen bestehen im Nackenbereich mit Ausstrahlung in das Hinterhaupt, aber auch die Schulterregion und entlang des Rückens. Häufig bestehen auch deutliche schmerzbedingte Bewegungseinschränkungen insbesondere in der Kopfbwegung nach hinten, d.h. der Blick zur Decke ist schmerzhaft. Aber auch die Kopfdrehung, hier insbesondere der für die Autofahrer so wichtige Schulterblick. Häufig wird Entlastung bei Kopfbeugung nach vorn empfunden, d.h. wenn der Betroffene das Kinn auf die Brust nimmt. Daraus resultiert auch die typische so genannte Kyphotische Fehlstellung der Halswirbelsäule. Bei den betroffenen Nerven unterscheidet man das C5-Syndrom. Hier bestehen Schmerzen mit Ausstrahlung in den Oberarm bis zum Ellenbogen seitlich, verbunden mit einer möglichen Gefühlsstörung und einer Schwäche des Oberarmmuskels. Dies wird insbesondere sichtbar, wenn man versucht den Arm zu abduduzieren, das heißt seitlich vom Körper abzuheben. Häufig ist dies nicht bis 90° und darüber möglich. Bei einem C6-Syndrom ist klassischerweise die Schmerzausstrahlung bis zum Daumen und Zeigefinger hier auch mit Gefühlsstörungen verbunden. Die Lähmung beschränkt sich häufig auf den Bizeps, d.h. es besteht eine Unterarmbeugeschwäche. Beim C7-Syndrom ist die Schmerzausstrahlung bis zum Mittelfinger. Als Lähmung resultiert daraus eine Schwäche des Musculus triceps, d.h. der Armstreckung. Für das C8-Syndrom ist eine Schmerzausstrahlung bis in den Ring- und kleinen Finger mit möglichen Gefühlsstörungen in diesem Bereich typisch und eine Faustschlussschwäche. Sehr große Bandscheibenvorfälle an der Halswirbelsäule und insbesondere bei einem seit der Geburt eng angelegtem Wirbelkanal können auch zu Querschnittslähmungen unterschiedlicher Art führen. Auch wenn bereits infolge von Vorschäden eine Einengung des Wirbelkanals vorhanden ist, können bereits kleinere Unfälle mit Kopf Aufprall und dadurch bedingter mechanischer Reizung des Rückenmarks, wie dies bei einem Schleudertrauma auftreten kann, zu solchen dramatischen Ausfällen führen. Deshalb sind Ärzte bei Bandscheibenvorfällen an der Halswirbelsäule er immer sehr vorsichtig. In Fällen, wo der Bandscheibenvorfall großen Platz einnimmt, ist deshalb eine Operation früher zu erwägen, um Spätfolgen zu vermeiden.
ISG-Syndrom, ISG-Blockade, Gesäßschmerzen
ISG-Syndrom, ISG-Blockade, Gesäßschmerzen
Das so genannte Iliosacralgelenk (ISG) verbindet das Darmbein (Ileum) des Beckens mit dem Kreuzbein (Sacrum). Es ist kein eigentliches Gelenk, sondern eine Syndesmose, d.h. eine bindegewebige Knochenverbindung. Bei einer Lockerung der Bänder, bzw. bei Fehlbelastung (z.B. ISG-Begleitblockade bei einem Bandscheibenvorfall) kann es zu einem „Verkannten“ bzw. „Verhaken“ der Gelenkflächen kommen. Dadurch wird das auch sonst nur geringe „Gelenkspiel“ nahezu aufgehoben. Dies kann auch beim Verhebetrauma (ruckartiges Anheben) oder der "Tritt ins Leere" vorkommen.
Leitsymptom ist der Rückenschmerz im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule bzw. über dem Kreuzbein mit Ausstrahlung zur Seite und ins Gesäß, manchmal auch Oberschenkel bis Knie oder auch nur in die Leiste. Es handelt sich um keinen nervalen Schmerz, sondern die Ausstrahlung erfolgt entsprechend Sehnenansätzen. Typischerweise verschlimmert sich der Schmerz beim Sitzen (höhere Belastung)und verbessert sich bei Mobilisation (Gehen). Patienten rutschen häufig auf dem Stuhl Hin und Herr, um eine optimale Sitzpositione zu finden.
Die Therapie umfasst spezifische chirotherapeutische Manipulationsgriffe. Es werden aber auch Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen oder Diclofenac) ggf. in Kombination mit Muskelrelaxantien (zur Muskelentspannung) eingesetzt. In einigen Fällen ist auch eine Cortison-Injektion in den Bandapparat des Iliosacralgelenks sinnvoll bzw. direkt in das Gelenk. Begleitend sind Bewegung (u.a. Krankengymnastik) und lokale Wärmeanwendung hilfreich.
Bei Verschleiß desGelenks können die Beschwerden auch chronisch werden und zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Häufig werden dann mehrere Injektionen durchgeführt um eine Entzündung (Arthrose) einzudämmen. Es ist auch eine thermische Denervation des Gelenks möglich, um eine länger andauernde Schmerzlinderung zu erreichen. Manchmal wird auch eine Fusion, d.h. Versteifung des Gelenks durchgeführt.
Piriformis-Syndrom – Gesäßschmerz
Piriformis-Syndrom – Gesäßschmerz
Der Birnenförmige Musculus piriformis kann den Ischiasnerven in seinem Verlauf einklemmen und zu Schmerzen führen, die bis in die Ferse ausstrahlen und einen Bandscheibenvorfall vortäuschen können. Typischerweise treten die Schmerzen verstärkt im Sitzen auf, wenn zusätzlich Druck auf den Muskel und dadurch indirekt den Nerven ausgeübt wird. Neben Knie- und Schienbeinerkrankungen zählt das Piriformis-Syndrom zu den häufigsten Läuferklagen. In den meisten Fällen liegen die Ursachen in funktionellen Problematiken begründet, die auf Grund einer veränderten Biomechanik zu einer myofaszialen Veränderung der Spannung des Muskels, der Bänder oder Faszien führt. Häufig liegt dem Krankheitsverlauf mangelndes Streching und fehlende Rumpfkräftigung zugrunde.
Symptomatik
•Schmerzen Lendenwirbelsäule
•Schmerzen im Gesäß
•Schmerzband entlang des Beines, gesamt oder sektional
•Schmerzen beim Treppenauf- und Absteigen
•Schmerzen beim Radfahren, Schwimmer und/oder Joggen
•Schmerzen beim Liegen auf der betroffenen Seite
•Ameisenlaufen und Kribbeln
Diagnostik
Die Diagnose wird zumeist klinisch erhoben, durch bestimmte Tests. Ein MRT kann in seltenen Fällen hilfreich sein. Auch im EMG oder SEP können Funktionsstörungen nachgewiesen werden.
Behandlung
Die Behandlung erfolgt konservativ schmerztherapeutisch, mit Medikamente und Krankengymnastik. Sollten die Beschwerden sich nicht bessern, können lokale CT-gestützten Injektionen Symptome lindern. Auch eine Injektion von Botulinimtoxin in den Muskel kann helfen. Nur selten sind operative Maßnahmen mit Freilegung und Dekompression des Nerven erforderlich.
Pudendusneuralgie - Damm-Schmerzen
Pudendusneuralgie - Damm-Schmerzen
Der Nervus pudendus führt vom Rückenmark durch das Sitzbeinloch bis zum Damm und den Geschechtsteilen. Dieser Nerv kann an seiner Durchtrittsstelle durch das Sitzbeinloch abgedrückt und irritiert werden. Dies führt dann zu typischen Schmerzen im Bereich des Damms sowieder Genital- und Analregion. Die Schmerzen können bis in die Harnblase ausstrahlen und einseitig oder beidseitig auftreten. Manche Patienten berichten auch über ein Fremdkörpergefühl im Dickdarm. Dies Beschwerden sind sehr unangenehm und beeinträchtigen den Patienten erheblich im Alltag und können sich im Sitzen verstärken. Die Diagnose ist primär klinisch, d.h. sie wird an Hand der Beschwerden gestellt und ist oft schwierig. Die Therapie kann vielfältig ksein. Effektiv sind CT-gestützte Blockaden des Nerven an seiner Durchtrittsstelle durch das Sitzbeinloch im so genannten Alcock'schen Kanal. Auch entzündliche und narbige Veränderungen im kleinen Becken können Ursache sein. Hier helfen Blockaden der S3-Nervenwurzel. Bei positivem Ansprechen auf Nervenblockaden und Versagen der konservativen Therapiemethoden kann eine Neuromodulation die Schmerzen lindern. Chirurgische Eingriffe kommen selten in Frage.
Coccygodynie - Schmerzen im Steiß
Coccygodynie - Schmerzen im Steiß
Coccygodynie
Die Coccygodynie (Schmerz im Steißbereich) tritt vor allem beim Sitzen auf. Bei ca: 50% der Coccygodyniepatienten besteht eine Hypermobilität oder eine Instabilität im Steißbein.
Dabei scheinen die Steißschmerzen im Wesentlichen durch coccygeale Bandscheibenirritationen ausgelöst werden. Oft wird eine Verletzung angegeben, meist in Form einer Prellung beim Sturz aufs Gesäß. Eine Coccygodynie kann bei Frauen auch nach einer schweren Entbindung auftreten. Als weitere (seltene) Ursachen werden Neuralgien im Bereich des unteren Kreuzbeines und Steißbeines angegeben. Auch eine chronische Obstipation (= Stuhlverstopfung) kann eine Coccygodynie verursachen. Schließlich können noch Tendopathien (Irritationen im Bereich von Muskelansätzen bzw. Sehnen am Knochen) zu einer Coccygodynie führen. Dies kann dann eine unspezifische Entzündung der Knochenhaut (Periostitis) des Steißbeins, auch in Kombination mit dem Knochen selbst (Ostitis bzw. Osteitis) bewirken.
Diese verschiedenen Ursachen, vor allem die lokale Entzündung, scheinen das Ganglion impar zu reizen, welches sich am Vorderrand des Steißbeins in Höhe der Bandscheibe zwischen Kreuz- und Steißbein befindet. Dadurch wird mutmaßlich der eigentliche Schmerz ausgelöst.
Diagnostisch sollten Funktionsaufnahmen, im Vordergrund stehen. Ein MRT mit fettunterdrückten Sequenzen kann eine erosive Osteochondrose ausschließen oder bestätigen. In therapieresistenten Fällen ist die diagnostische Discographie zur Diagnosesicherung sinnvoll. Auch Kontrastmittel-gestützte MRT-Aufnahmen können weiterhelfen. Wenn ein Frakturverdacht besteht, dann sollte ein CT durchgeführt werden.
Zur Behandlung der Coccygodynie hat sich die therapeutische Blockade (mit einem örtlichen Betäubungsmittel) bewährt auch in Kombination mit einem Cortisol. Dabei ist das Ziel das Ganglion impar, welches unter Röntgenkontrolle durch eine so genannten transdiscale (durch die Bandscheibe) Punktion erreicht wird. Es wird dann etwas Kontrastmittel gespritzt, um sicherzustellen, dass man auf der anderen Seite ist (vgl. Abbildung). Danach wird das Medikament injiziert. Für einen längerfristigen Erfolg sind drei Injektion im Abstand von ca. 1 Woche erforderlich. Eine permanentere Lösung stellt die Radiofrequenztherapie des Ganglion impar das. Dabei wird ebenfalls auf transdiscalem Weg das Ganglion "verödet" und dadurch die Schmerzweiterleitung unterbrochen.
Nackenschmerzen
Nackenschmerzen
Die Ursachen von Nackenschmerzen mit Ausstrahlung ins Hinterhaupt oder die Schultern sind ähnlich den Ursachen für Rückenschmerzen. Auch hier spielen degenerative Veränderungen in den kleinen Wirbelgelenken (Facetten) und Bandscheiben eine Rolle, d. h. Verschleiß, bedingt durch monotone Körperhaltung, wie z. B. beim Arbeiten an einem Bildschirmarbeitsplatz, aber auch einseitiges Tragen von Lasten auf der Schulter. Natürlich verschleissen Bandscheiben auch im Verlauf des Lebens ohne einer erhöhten Beanspruchung ausgesetzt gewesen zu sein. Dabei spielen genetische Faktoren eine Rolle und bestimmen den Ausprägungsgrad und Verlauf. Allerdings sind die Folgen des Verschleisses an der HWS nicht so häufig zu spüren wie an der LWS. Die Therapie ist jedoch vergleichbar. Auch hier gilt, dass nur eine genaue Analyse der Bilddiagnostik (MRT, CT, Röntgen), das Gespräch mit dem Patienten und die klinische Untersuchung die Auswahl der richtigen Therapiestrategie garantieren. Dabei muss stets eine Rückkoppelung erfolgen, ob die gewählte Behandlung erfolgreich war oder nicht, gegebenenfalls muss die Therapie angepasst werden. Auch an der HWS gilt das Stufenschema. Es wird mit konservativen Methoden begonnen, einschließlich Infiltrationtechniken. In höhren Stufen sind auch Facettendenervation, Bandscheibenoperation und Implantation einer Bandscheibenprothese möglich.
Schmerzen im Arm oder Bein
Schmerzen im Arm oder Bein
Schmerzen im Arm oder Bein deuten auf ein so genanntes Wurzelkompressions-Syndrom hin, d. h. ein bestimmter Nerv wird innerhalb des Wirbelkanals gedrückt. Diese so genannten Spinalnerven bestehen aus verschiedenen Nervenfasertypen und haben 3 Funktionen: 1. Schmerzweiterletung, 2. Weiterleitung des Gefühls und 3. Aktivierung von Muskeln. Die verschiedenen Nervenfasertypen, die diese Funktion erfüllen sind unterschiedlich gegenüber Druck empfindlich. Dabei reagieren Schmerzfasern am empfindlichsten, d. h. wenn ein bestimmter Rückenmarksnerv bedrängt wird, erlebt der Patient zunächst den Schmerz. Wird der Druck stärker, so kommt es zu Gefühlsstörungen und letztlich zu Lähmungen. Welche Region am Körper schmerzt bzw. gefühlsgestört ist, hängt vom betroffenen Nerven ab. Es existieren so genante Kennareale, die dem Arzt dahingehend genaue Hinweise geben.
Ist die vom Schmerz betroffene Region lokalisiert und kann Sie eindeutig einem Rückenmarksnerven zugeordnet werden, dann gilt es durch ein Bildverfahren (MRT, CT) festzustellen, was die Ursache des Wurzelkompressions-Syndroms ist. Häufigste Ursache ist ein Bandscheibenvorfall, aber auch eine knöcherne Enge oder eine Gelenkkapselzyste können vorkommen.
Bei reinen Schmerz-Syndromen ist die Therapie ist zunächst konservativ und folgt ebenfalls einem Stufenschema. Bleiben Beschwerden trotz einer konservativen Therapie bestehen, so muß über minimalinvasive bzw. operative Maßnahmen nachgedacht werden, um eine Chronifizierung des Problems zu verhindern. Durch eine Therapie mit Augemaß können Beschwerden zeitnah beseitigt und die Belastbarkeit wiederhergestellt werden. Stets ist eine enge Kommunikation zwischen Arzt und Patient erforderlich, um zu kontrollieren, ob eine gewählte Therapie erfolgreich ist oder nicht die nächste Stufe erklommen werden muß. Die Therapiewahl ist optimal in händen eines Arztes, der Kenntnis und praktische Erfahrungen mit allen Therapieoptionen hat.
Taubheitsgefühl im Arm oder Bein
Taubheitsgefühl im Arm oder Bein
Ein Taubheitsgefühl im Arm oder Bein kann verschiedene Ursachen haben. Prinzipiell gilt, dass ein Nerv, das Rückmark oder das Gehirn betroffen sein müssen, d.h. Organe, die mit der Gefühlswahrnehmung und Gefühlsweiterleitung verbunden sind. Nerven können durch verschiedene Ursachen in ihrer Funktion gestört sein. Dies können Entzündungen sein (z. B. Borrerliose) oder Nerven werden gedrückt d. h. komprimiert. Klassisch sind beispielsweise die Engpaß-Syndrome, wo Nerven bei ihrem Durchtritt durch Körperengstellen von Bändern und Sehnen eingeschnürt werden (z. B. im Karpaltunnel). Des Weiteren ist eine Bedrängung eines Nerven im Wirbelkanal durch einen Bandscheibevorfall möglich. Typischerweise tritt Taubheitsgefühl im Zusammenhang mit Schmerzen und eventuell Lähmungen auf. Besonders kritisch ist ein Taubheitsgefühl in der Gesäßregion, was auf eine Störung der so genannten S1-S4-Nerven hinweist. Diese sind u. a. für die Aufrechterhaltung der Blasen- und Stuhlgangsfunktion zuständig, so dass dahingehend Störungen auftreten können. Dies stellt einen neurochirurgischen Notfall dar und bedarf einer schnellen Abklärung mit sofortiger Vorstellung bei einem Arzt und einer eventuellen Operationen. Gefühlsstörungen entlang bestimmter Nerven können einem Hautareal, so genanntem Dermatom zugeordnet werden. Es sind immer verschiedene Qualitäten des Gefühls zu prüfen (spitz-stumpf, heiß-kalt, Gelenkstellung). Sind größere Körperregionen betroffen, z. B. beide Beine oder eine ganze Körperhälfte, so deutet dies auf eine Störung im Rückenmark oder Gehirn hin. Solche Störungen müssen sofort abgeklärt werden. Häufig ist das MRT die Methode der ersten Wahl. Gefühlsstörungen können plötzlich oder allmählich auftreten. Plötzliches Entstehen deutet immer auf etwas akutes hin, z. B. Schlaganfall oder akuten Bandscheibenvorfall. Langsames Entstehen ist Hinweis auf einen chronischen Prozeß (z. B. Einengung des Wirbelkanals). Bei Gefühlsstörungen sollte stets frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden.
Lähmungserscheinungen im Arm oder Bein
Lähmungserscheinungen im Arm oder Bein
Lähmungen an Armen und Beinen können wie das Taubheitsgefühl verschiedene Ursachen haben. Dabei gilt es zu unterscheiden, ob einzelne Muskeln betroffen sind oder eine Körperhälfte oder gar beide Körperhälften. Lähmungen, die eine gesamte Körperhälfte betreffen, haben meist ihre Ursache im Gehirn. Dabei spielen Tumoren, Blutungen und Infarkte eine entscheidende Rolle. Wichtig ist hierbei die zeitliche Entwicklung einer Lähmungen. Plötzliches Auftreten deutet auf eine Blutung oder einen Infarkt hin, umgangssprachlich auch als Schlaganfall bezeichnet. Allmähliches Entstehen spricht für einen Tumor. Lähmungen beider Beine oder gar Arme und Beine, die so genannte Querschnittslähmung deutet auf ein Problem im Wirbelkanal oder Rückenmark hin. Hier sind prinzipiell gleiche Ursachen möglich wie bei der Halbseitenlähmung, d. h. Blutung, Infarkt oder Tumor. Aber auch eine so genannte pathologische Fraktur, d. h. Wirbelkörperbruch ohne Unfall. Dies ist am häufigsten bei einem Wirbelsäulentumor der Fall, wobei Tochtergeschwülste anderer Tumoren eine wichtige Rolle spielen.
Lähmungen einzelner Muskeln können bestimmten Nerven zugeordnet werden. Dabei unterscheiden wir die Lähmungen durch Druckwirkung auf periphere Nerven, klassisch ist die Peronaeus-Parese (Lähmung der Fußheber und Großzehenheber) infolge Druckläsion am Fibularköpfchen und Lähmungen verursacht durch Prozesse im Wirbelkanal
Bezogen auf die Wirbelsäule, bedeutet dies , dass ein Spinalnerv durch einen Bandscheibenvorfall oder eine knöcherne Einengung derart geschädigt ist, dass die motorischen Fasern ihre Funktion nicht mehr wahrnehmen können. Auch hier sind die einzelnen Nerven bestimmten Muskeln zugeordnet und es zeigen sich dann die klassischen Lähmungserscheinungen. Selten können auch speziell gelegene Tumoren dies verursachen (z. B. Neurinome oder Meningeome)
C5-Syndrom – Lähmung der seitlichen Armhebung, Abdkction (M. deltoideus)
C6-Syndrom – Lähmung Armbeugung (M. biceps)
C7- Syndrom – Lähmung Armstreckung (M. triceps)
L4-Syndrom – Lähmung Kniestreckung (M. quadriceps)
L5-Syndrom – Lähmung Fuß- und Großzehenhebung (M. tibialis anterior und M. ext. hallucis longus)
S1- Syndrom – Lähmung Fußsenkung (M. gastrocnemius)
Das Bild zeigt einen intraforaminalen Bandscheibenvorfall. Der rote Pfeil markiert den Vorfall, der Nerv ist nicht abzugrenzen. Der grüne Pfeil markiert den gut sichbaren und freien benachbarten Spinalnerven.
Gangstörungen
Gangstörungen
Viele Störungen des Gangbildes, aber auch der Feinmotorik mit Unsicherheit in der Benutzung von Messer und Gabel, Schwächegefühl in Armen und Beinen, Koordinationsstörungen deuten auf eine Schädigung des Rückenmarks. Diese kann viele Ursachen haben, wie Durchblutungsstörungen, aber auch Tumoren, Entzündungen, Instabilitäten und Verengungen des Rückenmarkkanals können solche Probleme bereiten. Auch hier spielt der zeitliche Verlauf eine Rolle. Dabei deuten akute Veränderungen mehr auf Durchblutungsstörungen hin, langsames Entstehen eher auf Verschleiß. Eine schnelle Klärung der Ursachen kann durch ein MRT erfolgen.
Wegstreckenverkürzung, Schmerzen beim Laufen, Stehenbleiben müssen
Wegstreckenverkürzung, Schmerzen beim Laufen, Stehenbleiben müssen
Eine Verkürzung der Wegstrecke bzw. Schmerzen beim Laufen können unterschiedliche Ursachen haben. Klassisch ist die so genannte Schaufensterkrankheit. Dabei zwingen Durchblutungsstörungen in den Beinen den Betrofenen zum Stehenbleiben. Danach kann es wieder eine kurze Strecke weitergehen (bis zum nächsten Schaufenster). Eine andere Ursache ist die Einengung des Wirbelkanals, die so genannte Spinalkanalstenose. Die Einengung führt dazu, dass Nerven gedrückt werden und dadurch mit Schmerzen reagieren. Ein Stehenbleiben allein genügt häufig nicht, sondern der Betroffene muss sich nach vorn beugen, um den Spinalkanal zu entlasten . Zur Abklärung zwischer der so genanten neurogenen (spinalen) und vaskulären (intermittens) Claudicatio kann ein MRT oder ein CT angefertigt werden. Bei einer Wirbelkanalverengung kann dieser operativ geweitet werden. Dies ist eine sehr häufige Operation mit sehr guten Erfolgtsaussichten.
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