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Wirbelgleiten

Das Wirbelgleiten ist eine sehr häufig vorkommende Form der Wirbelsäuleninstabilität. Es gibt unterschiedliche Ursache für ein Wirbelgleiten. Im höheren Lebensalter entsteht dies, wenn durch Verschleiß (insbesondere der Bandscheiben) die Wirbelverbindungen geschwächt werden. Dadurch kommt es zu Lockerungen, die zu einem Abgleiten der Wirbel im am meisten beanspruchten Segment (zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel) führen.
Der Organismus versucht den Verlust an Stabilität durch knöchernen Anbau auszugleichen, ähnlich einem schiefen Turm, der durch Stützpfeiler und Zement vor dem Umkippen bewahrt werden soll. Dadurch kommt es zur „Verdickung“ der Wirbelgelenke, der so genannten Spondylarthrose. Spondylarthrose und Spondylolisthesis führen häufig zu einer Verengung des Wirbelkanals der so genannte Spinalkanalstenose. Dies kann als "Kollateralschaden" betrachtet werden, da der Körper in seinem Streben nach Stabilität keinen Halt vor Nerven macht.

Bei jungen Menschen ist die häufigste Ursache eines Wirbelgleitens eine Spondylolyse, d.h. eine knöcherne Schwäche bestimmter Wirbelbogenanteile. Dies führt gewöhnlich zu keinen Einengungen des Spinalkanals.

Galerie Wirbelgleiten

Führendes Symptom sind starke Rückenschmerzen, die bis in die Oberschenkel ausstrahlen können. Diese Schmerzen sind besonders stark am Morgen, wenn die Rückenmuskulatur entspannt ist und somit die Instabilität besonders ausgeprägt.
Die Einengung des Wirbelkanals verursacht vorwiegend "Nervenschmerzen", die bis in den Füße ausstrahlen können und unter Belastung zunehmen, so dass der Patient beim Gehen häufig Pausen machen muss.
Weiterhin können Taubheitsgefühl und Lähmungen in den Beinen vorhanden sein. In besonders schweren Fällen können Blasenfunktionsstörungen auftreten.
Die Behandlungsmaßnahmen sind konservativ, minimalinvasiv oder operativ.
Wenn Rückenschmerzen im Vordergrund stehen sind und das Wirbelgleiten in seinem Ausmaß eher gering ist, so kann - insbesondere bei jüngeren Menschen - eine konservative Therapie mit Aufbau der Rückenmuskulatur zur äußeren Stabilisierung erfolgreich sein.
Bei fortschreitendem Wirbelgleiten infolge Verschleißerscheinungen kann auch das Tragen eines Korsetts vorübergehend die Rückenschmerzen lindern. Manchmal hilft auch eine Facettendenervation, d. h. eine Verödung der Schmerz-leitenden Nervenfasern.
Bei starken Schmerzen und/oder neurologischen Ausfällen insbesondere im Zusammenhang mit Verengungen des Spinalkanals, muss dieser erweitert und die Wirbelsäule stabilisiert werden. Die Wirbel müssen dabei fest miteinander verbunden (versteift), damit die schmerzenhaften Reibbewegungen nicht mehr möglich sind. Es gibt verschiedene Operationstechniken dies zu tun.