Degenerative (Verschleiß)-Skoliose
Eine Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule. Sie kann unterschiedliche Ausprägung und unterschiedliche Ursachen haben.
Grundsätzlich ist zwischen der Skoliose des Jugendlichen und der Skoliose des älteren Menschen zu unterscheiden, der so genannten degenerativen Skoliose, die hier betrachtet wird. Die Skoliose des Jugendlichen wird in speziellen Skoliosezentren behandelt und ist sehr komplex.
Ursache der degenerativen Skoliose ist der Verschleiß der Bandscheiben mit Höhenminderung und Instabilität. Wenn diese Instabilität durch den Muskelbandapparat nicht aufgefangen werden kann, dann können verschiedene Formen der Wirbelsäulenverkrümmung resultieren. Insbesondere wenn sich gleichzeitig die Gelenke lockern, weil die Gelenkkapseln an Straffheit verlieren. Es kommt zu seitlichen Verschiebungen der Wirbelkörper und dadurch bedingt zu einer Verlagerung der Körperachse. Dies muß ausgeglichen werden.
Es resultieren Fehlhaltungen mit Beckenschiefstand, ISG-Syndrom und vielem mehr um den Körperschwerpunkt zu erhalten. Diese Veränderungen und Fehlbelastungen sind häufig mit Rückenschmerzen aber auch nervalen Schmerzen in den Beinen verbunden, wenn es zu zusätzlichen Einengungen der Nervenkanäle, den so genannten Neuroforamina kommt.
Das Ziel einer Operation ist die Beseitigung der Schmerzen. Dies erfolgt durch die Wiederherstellung der Wirbelsäulenbalance und die Dekompression von Nerven sowie eine eventuelle Erweiterung des Wirbelkanals. Mit Hilfe von Schrauben-Stab-Systemen kann das Lot der Wirbelsäule wiederhergestellt und die Wirbelsäule stabilisiert werden. Dadurch wird der Verschleißprozeß an den Gelenken (Spondylarthrose) und den Bandscheiben (Osteochondrose) mit den begleitenden schmerzhaften Entzündungsreaktion gestoppt. Die Operation erfolgt in minimalinvasiver, mikrochirurgischer Technik, d. h. ohne große Schädigung des umgebenden Gewebes und der umgebenden Strukturen. Der Patient kann selbst bei ausgedehnten Operation bereits am gleichen Tag aufstehen und nach 7-10 Tagen entlassen werden. Im Anschluß ist eine intesive krankengymnastische Nachbetreuung für 6 -12 Wochen erforderlich, um die Muskulatur und die Gelenke an die durchgeführte Korrektur anzupassen. Diese "Anpassungsphase" erfordert häufig noch eine begleitende Schmerzmedikation. Im weiteren Verlauf is auch eine Rehabilitationskur sinnvoll, wo konzentriert in 3-4 Wochen ein Muskelaufbautraining erfolgt.