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Kyphoplastie/Vertebroplastie

Die Kyphoplastie und die Vertebroplastie sind Techniken zur Behandlung eines Wirbelkörperbruchs infolge Osteoporose oder Metastase. Beiden Techniken gemeinsam ist die Einspritzung von Knochenzement in den betroffenen Wirbelkörper, was häufig sofort zu einer Linderung der Schmerzen führt. Bei der Kyphoplastie wird jedoch zusätzlich eine Aufrichtung des zusammengebrochenen Wirbelkörpers über einen in den Wirbelkörper platzierten Ballon, der mit Flüssigkeit (Kontrastmittel) unter hohem Druck (bis zu 250 PSI) befüllt wird, durchgeführt. Dadurch entsteht in dem Wirbelkörper ein Hohlraum, der dann mit einer speziellen Technik mit Knochenzement befüllt wird.

Galerie Kyphoplastie

Diese Methode ist im Vergleich zu vielen anderen Techniken der Wirbelkörperzementierung sehr sicher und nebenwirkungsarm, da der Zement nicht flüssig sondern zäh ist und mit nur wenig Druck eingebracht wird. Zudem wird durch die Aufrichtung die gefürchtete Buckelbildung verhindert.

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Jetzt ist die Kyphoplastie auch bei traumatischen Frakturen im jüngeren Lebensalter möglich

Bisher war die Behandlung schmerzhafter Wirbelkörperfrakturen mittels Kyphoplastie nur beim älteren Patienten möglich, da für das Verfahren lediglich Polymethylmethacrylat- (PMMA-) Zemente zur Verfügung standen, deren Langzeitverhalten im Wirbelkörper noch nicht ausreichend erforscht ist. Nach bisheriger Kenntnislage und Erfahrung wird dieser Zement nicht in den Wirbelkörper eingebaut, sondern bleibt eher isoliert liegen. Ein neu entwickelter, injizierbarer, resorbierbarer Kalziumphosphat-Zement ermöglicht nun die Aufrichtung und Stabilisierung traumatischer und osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen auch beim jüngeren Patienten. Biomechanische Untersuchungen ergaben keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Belastbarkeit dieser neuen Zemente gegenüber PMMA. Biozemente sind synthetische, biokompatible und biodegradierbare Knochenersatzmaterialien, die zur Gruppe der osteokonduktiven Knochenersatzmaterialien gehört. Die mikrokristalline Struktur des ausgehärteten Materials entspricht in seiner chemischen Zusammensetzung der Kalziumphosphatkomponente des natürlichen Knochens: karbonatisierter, kalziumdefizienter Hydroxylapatit. Als deutlicher Vorteil der Kalziumphosphat-Zemente ist die zu erwartende langfristige Umwandlung in Knochensubstanz zu sehen, welche die Anwendung bei traumatischen und osteoporotischen Frakturen am jüngeren Patienten zur Vermeidung von Spätfolgen erlaubt. Auch die additive Anwendung in Kombination mit der dorsalen Instrumentierung bei komplizierteren Frakturen zur Vermeidung von sekundären Sinterungsprozessen ist zu erwähnen. Die Verwendung von Kalziumphosphat-Zementen in der Kyphoplastie ist als eine sinnvolle Ergänzung anzusehen und wird das Indikationsspektrum der Methode deutlich erweitern.

Kyphopastie mit Kalziumphosphat-Zement

 

Auch bei langstreckigen Fixation/Stabilisierungen kann eine Kombination aus Zementierung, schwacher osteoporotischer Wirbel und der Implantation von Schrauben die Belastbarkeit und Stabilität der Wirbelsäule erhöhen. Die so genannte Augmentierung der Schrauben erhöht die Festigkeit gegenüber normalen Pedikelschrauben und verhindert ein zusammenbrechen des Konstrukts.

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