Nervenkompressions-Syndrome
Manche Nerven verlaufen durch natürliche Engstellen. Schon geringe Einengungen an diesen Stellen können die Funktion der Nerven beeinträchtigen. Dies führt zu so genannten Engpasssyndromen.
Häufige Engpasssyndrome
Betroffener Nerv | Region | Bezeichnung |
Nervus medianus | Handgelenk | Karpaltunnel-Syndrom |
Nervus ulnaris | Ellenbogengelenk | Sulcus-ulnaris-Syndrom |
Am häufigsten ist der Nervus medianus betroffen, der die Daumenballenmuskulatur mit Nerven versorgt. Das so genannte "Karpaltunnelsyndrom" (CTS) befällt vor allem Frauen zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Dabei engt narbiges Bindegewebe den Medianusnerven im Bereich des Handwurzelkanals ein. Beim so genannten "Sulcus ulnaris" ist der Ulnarisnerv in Höhe des Ellen- oder Handgelenks eingeengt. Typische Beschwerden der Nervenengpasssyndrome
- stechende, z.B. durch Druck oder Zug ausgelöste Schmerzen
- Taubheitsgefühle, Ameisenlaufen, Störungen des Feingefühls
Speziell beim Karpaltunnelsyndrom
- vor allem nächtliche Schmerzen, die bis in den Oberarm ausstrahlen können
- Gefühlsstörungen vorwiegend im 1.-3. Finger, "eingeschlafene" Hände
- Schwierigkeiten bei Feinarbeiten mit den Händen
- Schwund der Daumenmuskulatur (Spätzeichen)
Speziell beim Ulnariskompressionssyndrom
- Gefühlsstörungen im 4. und 5. Finger
- Schwäche der kleinen Handmuskeln und Muskelschwund des Kleinfingerballens
- Krallenförmige Deformierung von Ring- und Kleinfinger (Spätzeichen)
Diagnostik
Die Diagnose eines Nervenengpasssyndroms ergibt sich meistens schon aus der Schilderung der Beschwerden und der körperlichen Untersuchung. Zum Beweis können elektrophysiologische Untersuchungen durchgeführt werden.
Untersuchung | Aussage |
Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) | verzögerte Reizleitung im geschädigten Nervenabschnitt |
Elektromyographie (EMG) | Aussage über die Schädigung betroffener Muskel, wichtig sind so genannte Spontanentladungen. |