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Der Bandscheibenvorfall

Die Bedeutung der Bandscheiben

Die 23 Bandscheiben der menschlichen Wirbelsäule, von denen die oberste zwischen 2. und 3. Halswirbelkörper und die unterste zwischen 5. Lendenwirbelkörper und Kreuzbein gelegen ist, dienen als Polster und Stoßdämpfer des Achsenorgans Wirbelsäule.
Die dafür erforderliche Elastizität verdanken sie dem funktionellen Zusammenwirken des Faserrings (Anulus fibrosus) und Gallertkerns (Nucleus pulposus).
Die infolge des aufrechten Ganges des Menschen einer besonderen Druckbelastung ausgesetzten Bandscheiben werden im frühen Säuglingsalter noch von Blutgefäßen versorgt. Später verschließen sich diese Blutgefäße und die Ernährung der Bandscheiben geschieht über Diffusion von den Wirbelkörperdeck und -grundplatten her.
Die Elastizität der Bandscheiben wird durch den hohen inneren Druck infolge des "Aufquellens" von Einweißmolekülen gesichert. Gesunde Bandscheiben sind prall, vergleichbar mit einem gut aufgepumpten Ball. Stöße werden abgefangen, due Bandscheibe verformt sich leicht und dehnt sich gleich wieder aus.

Wodurch entstehen Bandscheibenvorfälle?

Die täglichen Belastungen führen zu Verschleißerscheinungen an den Bandscheiben; streng genommen handelt es sich nicht um eine Abnutzung, sondern eher um eine Anpassung des Gesamtorgans Wirbelsäule an die Belastungsbedingungen, d. h. da wo viel Belastung ist wird die Struktur fest und hart und Dämpfung geht verloren .

Folge des Prozesses sind funktionelle Störungen mit Erhöhng der Belastung für die Facettengelenke und die Muskulatur, was zu Schmerzen führen kann. Dies ist bedingt durch den Elastizitäts- und Flüssigkeitsverlusts der Bandscheiben und der Bildung von Rissen im Faserring (sichtbar im oberen Bild, wo Gewebsschnitte mit MRT-Bildern verglichen werden). Dadurch geht die Spannkraft der Bandscheibe verloren und es entstehen Instabilitäten da die verschiedenen Teile wie Wirbel, Bandscheiben, Muskel und Bänder nicht mehr störungsfrei ineinander greifen, wodurch die Wirbelsäule ihre Stütz- und Haltefunktion nicht mehr im vollen Umfang ausüben kann. Wenn die muskulären Leistungsreserven erschöpft sind kann es zu Ermüdungsschmerzen kommen. Dieser Prozess des Verschleißes ist mit einer lokalen Entzündungsreaktion und der Freisetzung verschiedener Botenstoffe verbunden, die die Aufgabe haben den Heilungsprozess einzuleiten. Gleichzeitig reizen diese Botenstoffe Schmerznervenfasern und bedingen den klassischen Kreuzschmerz. Dies ist ein Warnsymptom und soll dem Körper mitteilen eine Ruhephase einzulegen, um den Heilungsprozess zu unterstützen und die Muskulatur zu entspannen. Eine weitere Belastung führt dann häufig zu reflektorischen Muskelverspannungen, die den Schmerz verstärken. Die so genannte Schmerzspirale dreht nach oben. Wenn nicht eingegriffen wird, droht eine Chronifizierung der Beschwerden. Alle therapeutischen Maßnahmen (Medikamente, Krankengymnastik) zielen deshalb darauf dieses Schmerzspirale zu durchbrechen. Wenn der Druck in der Bandscheibe groß wird, die Elastizität jedoch abgenommen hat, dies brüchig geworde ist, dann kann dr Faerring reißen und er Gallertkern austreten und zu dem kassischen Banscheibenvorfall führen. Der Bandscheibenvorfall kann dann auf Nerven drücken und den typischen Ischiasschmerz hervorrufen, d.h. einen Schmerz, der ins Bein zieht.

Der Bandscheibevorfall it ein akutes Ereignis, d.h. er entsteht plötzlich. Der akute Bandscheibenvorfall sollte auch in einem begrenzten Zeitraum ausheilen, d.h. er wird vom Immunsystem zersetzt und abgebaut. Die Restbandscheibe schrumpft und verfestigt sich. Wenn dies nicht passiert, d.h. das Immunsystem hat nicht effektiv gearbeitet, dann droht eine Chronifizierung, das bedeutet, dass der Bandscheibenvorfall nicht zur Ausheilung kommt. Durch die enge räumliche Nachbarschaft der Bandscheiben und Wirbelgelenke einerseits sowie des Rückenmarks und der Nerven andererseits, können Störungen im Bereich der Bandscheiben sich auch auf das Rückenmark und die Nerven auswirken und zu neurologischen Ausfällen wie Lähmungen und Gefühlsstörungen führen. Der Bandscheibenverschleiß kann auch zu verschiedenen Deformitäten (Verbiegungen) wie Wirbelgleiten, Skoliose, Kyphose füühren, da Bandscheiben sich gegeneinnader verscheiben können und zusätzlich Stress/Druck auf die Facettengelenke ausüben.

Lesen Sie weiter zu speziellen Fragen bei einem Bandscheibenvorfall an der Hals- oder Lendenwirbelsäule.

Hals- und Lendenwirbelsäule
 

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