Wirbelkörperfrakturen
Wirbelkörperfrakturen (Wirbelkörperbrüche) können verschiedene Ursachen haben. Bei jüngeren Erwachsenen sind die häufigsten Ursachen Unfälle im Straßenverkehr Sportunfälle, z.B. beim Reiten oder Skifahren bzw Stürze oder Sprünge ins flache Wasser Aber auch Haushalts- und Arbeitsunfälle sowie körperliche Gewalt spielen eine Rolle. Bei älteren Menschen sind auch andere Ursachen möglich. Laut eines Presseberichtes des statistischen Bundesamtes vom 29. 12. 2000 erlitten 1999 46.433 Patienten in Deutschland eine Wirbelkörperkompressionsfraktur. Die Patienten mussten durchschnittlich 17 Tage im Krankenhaus behandelt werden.
Ist die Knochenstruktur bereits geschädigt, kann ein Wirbel auch ohne äußere Einwirkung brechen. Häufigste Ursache von solchen pathologischen (krankheitsbedingten) Wirbelbrüchen ist die Osteoporose. Aber auch Knochentumoren, Skelettmetastasen, Knochenentzündung (Osteomyelitis), Osteomalazie ("Knochenerweichung") und rheumatische Erkrankungen können spontan (d.h. ohne große Krafteinwirkung oder Unfall) Wirbelkörperfrakturen verursachen. Diese Brüche können schon durch Alltagsbelastungen ausgelöst werden, da der Knochen durch die zugrunde liegende Erkrankung weniger stabil ist.
Die Hälfte aller Wirbelbrüche entfallen auf den Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule (BWK 10 bis LWK 2). Dies liegt an den anatomischen und biomechanischen Besonderheiten dieses Bereichs. Der Übergang von der konvexen (kyphotischen) Brustwirbelsäule zur konkaven (lordotischen) Lendenwirbelsäule, die nicht mehr stabilisierende Wirkung des Brustkorbes und die abrupte Änderung der Wirbelgelenkstellung sind dafür verantwortlich. An der Halswirbelsäule sind vor allem die Wirbelsegmente 5 bis 7 und der Zahnfortsatz des 2. Halswirbels betroffen. Neurologische Begleitverletzungen kommen bei 40% der Halswirbelsäulen- und bei 20% der Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen vor. Querschnittslähmungen treten dabei aufgrund der Unfallmechanismen vor allem bei Männern in jüngeren Jahren auf.