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Wirbelgleiten

Beim Wirbelgleiten liegt eine Verschiebung zweier oder mehrer Wirbelkörper zueinander vor. Diese Verschiebung ist Zeichen einer Instabilität häufig auf Grund eines Bandscheibenverschleisses. Das Wirbelgleiten kann mit nervalen Schmerzen in den Beinen und Rückenschmerzen im Sinne eines Kapseldehnungsschmerzes aber auch muskulären Dysbalancen vergesellschaftet sein. Häufig wird zunächst konservativ behandelt mit Krankengymnastik zur Stabilisierung der Wirbelsäule bzw. einem Korsett als äußere Stütze. Dies kann vorübergehend die Beschwerden lindern. Häufig wird jedoch keine Schmerzfreiheit auf Dauer erreicht, so dass sich irgendwann die Frage einer Operation stellt. Das Ziel einer Operation beim Wirbelgleiten ist die Wiederherstellung der Balance und Stabilität der Wirbesäule und die Beseitigung von Engstellen, wo Nerven komprimiert werden, da häufig mit dem Wirbelgleiten Verengungen des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) bzw. der Nervenaustrittspunkte (Foramenstenosen) einher gehen.

Galerie Wirbelgleiten

Die Operation wird im Allgemeinen von hinten (Rücken) durchgeführt, wo zunächst die Einengung des Wirbelkanals beseitigt wird. Danach wird die Bandscheibe entfernt und die Wirbelkörper werden wieder in die richtige Position gebracht. Anschließend werden Platzhalter in das Bandscheibenfach eingebracht, die die Aufgabe haben, den ursprünglichen Abstand zwischen den Wirbelkörpern wiederherzustellen. Zusätzlich wird Knochen oder Knochenersatzmaterial eingefügt. Dies soll die Versteifung herbeiführen. Da dieses Gefüge jedoch nicht stabil ist, wird zusätzlich ein Schrauben-Stab-System in die betroffenen Wirbelkörper implantiert, was das Segment - bis die knöcherne Fusion eingetreten ist - stabilisiert. Im Ergebnis wird die ursprüngliche Form der Wirbelsäule wiederhergestellt sein. Die Operation kann auf minimalinvasiven, mikrochirurgischen Weg erfolgen, so dass die postoperative Erholungsphase sich kurz gestaltet und der Patient bereits nach ca. einer Woche das Krankenhaus verlassen kann. Es schließt sich dann noch eine 3-6 wöchige krankengymnastische Rehabilitation an, um die Muskeln zunächst zu entspannen und dann zu aktivieren. Nach 6 Wochen ist die Belastbarkeit weitgehend wiederhergestellt.

Beispiele für erfolgreiche Operation

 


Häufig gestellte Fragen

Wie lange muß man nach einer solchen Operation im Krankenhaus beiben?
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt eine Woche.

Was passiert nach der Entlassung aus dem Krankenhaus?
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgt die weitere Betreuung in meiner Praxis. Dabei gilt es, in den ersten drei Wochen vornehmlich zu ruhen und zu entspannen. Die Muskulatur ist noch geschwollen und unterblutet. Ich verordne zunächst entschwellende Maßnahmen wie Lymphdrainage und sanfte Massage. Außerdem werden die Patienten noch schmerztherapeutisch behandelt, vornehmlich mit 3 x 600-800mg Ibuprofen.
Ab der 4. Wochen beginnen krankengymnastische Übungen mit Aktivierung der Rückenmuskulatur. Dies dient der Beseitigung von Fehl- und Schonhaltung und der Wiederherstellung der Wirbelsäulenbalance.
Nach ca. 6 - 8 Wochen ist die Belastbarkeit wiederhergestellt.

Muß man nach einer solchen Operation zu einer Reha?
Rehabilitative Maßnahmen sind sinnvoll. Intesive krankengymnastische Übungen und andere Anwendungen können die Rückenmuskulatur kräftigen und schnell den Bewegungsablauf, das Gangbild und die Motorik verbessern. Eine Reha sollte jedoch erst nach 6-8 Wochen erfolgen, wenn die Folgen der Operation abgeklungen sind. Bei einer zu frühen Reha ist die Belastbarkeit eingeschränkt und verschiedene Anwendungen können nicht durchgeführt werden. Wenn jedoch bereits vor der Operation deutliche Einschränkungen in der Selbständigkeit und Mobilität bestanden haben, so kann zur Verbesserung des Aktivitätsniveaus auch eine so genannte Anschlußheilbehandlung direkt im Anschluß an den Krankenhausaufenthalt veranlaßt werden. Dabei sind jedoch gewisse Einschränkungen in der Durchführung von Anwendungen zu akzeptieren und eigene Belastungsgrenzen müssen erkannt werden.

Kann man sich nach einer solchen Operation noch bewegen?
Die Versteifung in einem Wirbelsäulensegment hat keine großen Auswirkungen auf die Beweglichkeit. Häufig ist diese sogar im Vergleich zum Zustand vor der Operation verbessert, da aus Muskeverspannungen und Schmerzen reflektorisch Bewegungseinschränkungen resultieren.